Frankreich/Italien Tour 2005

Hier gibt es die Bilder und natürlich auch ein wenig Text zu unserer Frankreich-Italien-Grenztour. Im Aug.2005 wollten wir mit dem Autozug und der eigens für diese Tour gekauften Honda Africa Twin für zwei Wochen nach Südfrankreich und auch Italien.

Ganz früh im Morgengrauen...nein diesmal so gar nicht. Wir hatten Last Minute einen Platz im Autozug nach Frejus gebucht. Am Sonntag Abend sollte es losgehen. Als erstes ging dann beim Packen der Regen los. Was solls: der DB Autozug fährt in Altona ab -gerade mal 500m von unserer damaligen Wohnung. Ich hatte nicht mal den Choke draußen als wir dort ankamen...

Schönstes Regenwetter bei der Abfahrt in HH-Altona...

Das Abteil haben wir uns mit einer Französin und Ihrem Sohn geteilt. Ich habe aber trotz allem kaum geschlafen...die Betten sind bei 1,90m Größe wirklich nicht der Hit...

Ankunft in Frejus: bestes Wetter, die Sonne scheint, wir freuen uns auf den ersten Fahrtag. Es soll möglichst schnell von der Küste weg in's Hinterland gehen. Wir haben den Ort Castellane am Verdon ausgesucht. Von hier aus kann man gut den Grand Canyon Verdon anfahren.

Da muss man ganz schön den Kopf einziehen... Ankunft in Frejus

Wir fahren um den Lac de St. Croix und einige andere Seen herum. Die teils vollkommen türkisen Farben der Seen kann einen immer wieder beeindrucken. In der Gegend gibt es sehr viele Versteinerungen die man allerorten findet.

Das Touren auf den winzigen Sträßchen macht totalen Spass, vor allem bei dem Wetter!

Einige Eindrücke der Landschaft um die Verdon Schluchten

Wir machen um unser Basiscamp einige Ausflüge in die Region (Alpes de Provence). Hier gibt es teilweise tolle winzige Schluchten die auch ziemlich tief eingeschnitten sind. Sehr beeindruckend auch die uralten Dörfer und Städte. Diese, aus dem gleichen Stein erbaut wie die Umgebung, scheinen sich manchmal förmlich in dieser aufzulösen.

Winzige Straßen führen durch beeindruckende Felsenformationen

Abends nach der großen Runde sind wir ganz groggy. Wir nutzen unsere Schwäche selbstredend zu einem kleinen Sonnenbad am Wegesrand aus. In Castellane erstehen wir (na was wohl) einen phantastischen Rotwein (ja richtig gehört, kein Bier!) Käse, Baguette und einige andere Leckereien. Wir geben uns große Mühe alles schön sauber wegzuputzen...

Die alten Städte fügen sich unmerklich in die Landschaft ein. Für eine Pause in der Sonne ist immer Zeit...

Am nächsten Tag geht es weiter. Wir wollen auf Nebenstraßen über die Grenze nach Italien, Limone Piemonte, fahren. Es geht durch den Gorges de Daluis. Die roten Felsen wirken richtig unwirklich in der schroffen Landschaft. Tief eingeschnitten fließt der Var dahin. Es gibt jede Menge tolle Plätze zum anhalten und photographieren, was wir dann auch ausgiebig tun.

Gorges de Daluis,unten fließt der Var

Wir haben uns den kleinen Pass der über den Wintersportort Isola2000 führt in der Karte ausgesucht. Die Strecke ist wirklich interessant zu fahren, der Ort ist grässlich. Einfach schlimm was der Wintertourismus aus einer schönen Gegend machen kann...

In Italien müssen wir leider auf einer größeren Landstraße bis nach Limone Piemonte fahren. Die Italiener begrüßen uns wieder einmal mit quiligem Verkehr, der keinerlei Langeweile aufkommen lässt. Ich liebe Italien!!!

Auf dem Col de la Lombarde, 2350m

In Limone Piemonte (ist auch eher etwas touristisch) finden wir einen Campingplatz, direkt an der Haupteinfallstraße gelegen. So ist gewährleistet das man jederzeit über das Verkehrsaufkommen informiert ist... naja ist ja nur für eine Nacht....

Am morgen geht es über den Col de Tende. Hierüber habe ich viel gelesen und freue mich total auf das Schotter-Abenteuer. Wir verfahren uns im dichten Nebel total. Egal, die Strecke ist phantastisch, wenn es auch ziemlich feucht und kalt ist. Da auch einige andere Motorräder und Jeeps unterwegs sind kommt man sich nicht ganz allein vor. Die anderen Starren uns teilweise etwas entgeistert an wenn wir mit voller Montur und unserem gesamtem Gepäck über die oft recht holprige Strecke tuckern. An manchen Stellen muss ich alleine vorfahren da es uns zu zweit doch etwas an Vertrauen mangelt. Aber alles geht gut (zum Glück keine Reifenpanne auf den spitzen Steinen) und wir sind völlig gespannt (da komplett orientierungslos) wo wir herauskommen werden.

Auf dem Col de Tende, 1850m, trotz schlechtem Wetters teilweise schöne Aussichten

Als der Abstieg grösstenteils hinter uns liegt und wir etwas tiefer die Sonne wiedertreffen halten wir an und machen uns erst einmal eine Suppe zum aufwärmen. Die Pause tut gut und man hat eine herrliche Aussicht.

Wir landen schließlich in Triora. Wow, viel weiter als ich mir das geträumt hatte. Toll, hat aber auch über 5 Stunden gedauert, für die paar Kilometer. War's aber allemal wert!

Col de Tende, Richtung Triora (Nazionale di Valdieri), Pause beim Abstieg ins Tal

Wir haben uns die Stadt Imperia an der Riviera als Basislager ausgesucht. Leider ist es auch noch Wochenende und die Campingplätze sind alle sehr voll. Im Hinterland haben wir keinen gefunden also pressen wir uns in eine kleine Ecke. Nach dem WE wird es allerdings deutlich leerer. Wir machen ausgedehnte Touren ins Hinterland. Hier gibt es Kurven, Kurven, Kurven und noch mehr Kurven. Zwischendrin ein schöner Pass, dessen Name ich nicht auf der Karte finde. Hier verbringen wir viel Zeit. Dieses Hinterland, im Gegensatz zur Küste fast völlig ohne Touristen, ist alleine schon einen Urlaub wert. Motorradfahren lässt sich hier prima mit Wandertouren verbinden. Einfach Klasse.

Im Hinterland von Imperia, Reviera, sehr schöne alte Orte, kaum Touristen

Abends gehen wir an Meer un verzehren unsere Einkäufe. Zum Abkühlen nach den heißen Fahrtagen gibt es natürlich eines der hervorragenden italienischen Bierspezialitäten.

Imperia bei Nacht, Campingplatz, Brunnen am Wegesrand bei Borgomaro, Imperia bei Tag

Wir wollen noch auf einen Abstecher in die Camargue fahren. Somit geht es am nächsten Morgen wieder an's Packen und danach machen wir erst einmal per Autostrada Kilometer. Die Italiener haben offensichtlich viel Spass an unserer Idee die Wasserflaschen am Sturzbügel zu befestigen. An jeder Ampel ernten wir ungläubig interessierte Blicke...

Mit einer Zwischenübernachtung in der Provence gelangen wir in die Camargue. Ziemlich windig und ziemlich schön! Die Radfahrer die wir hier treffen tun mir wirklich leid bei dem Wind...

Zwischenstop in der Provence und dann die offene Landschaft der Carmargue

In St.Gilles finden wir einen Campingplatz. In dem kleinen Städchen am Rand der Camargue ist die Hölle los. Wir sind mitten in ein Volksfest geraten. Die Stiere werden durch den Ort getrieben. Die Haupstraße ist hierfür komplett gesperrt. Für die Jugendlichen des Ortes gilt es als besonders Mutig den vorbeilaufenden stier am Schwanz zu packen und zum anhalten zu brigen! Das Fest geht das ganze Wochenende über. Wir haben später einigermaßen Mühe rechtzeitig vor dem nächsten Lauf aus der stadt zu kommen.

In St.Gilles werden die Stiere durch den Ort getrieben. Klasse Show, die ganze Stadt steht Kopf...

Die nächsten zwei Tage verbringen wir mit Touren durch die Camargue. Wir sehen zu ersten mal wildlebende Flamingos. Und zwar massenweise. Fast in jedem Feld an dem man vorbeikommt fliegen große Vögel auf. Man weiss oft gar nicht wo man hinschauen soll. Auch eine Wasserschildkröte erschrecken wir im vorbeifahren.

Da das Wetter heute nicht so toll war holen wir uns abends im Supermarche einige Spezialitäten (jaja Bier ist auch dabei) und Kochen, um nicht im feuchten Dreck zu sitzen, kurzerhand auf dem Motorrad. Die somit zum Honda-Kochstudio mutierte Open Air-Küche zieht viele interressierte Blicke auf sich...schmeckt dann auch prima....alles...

Petit Rhone, Biertransporter, Honda-Kochstudio

Leider geht auch dieser Urlaub vorbei. Wir müssen für eine letzte kurze Nacht im Zelt zurück nach Frejus von wo aus unser Zug zurück nach Hamburg geht. Wir genießen bei der Abreise aber noch lange die wunderschöne Carmargue und kommen erst spät zur Autobahn auf der wir direkt nach Frejus fahren.

Die berühmten Carmargue-Stiere, Salzseen mit Flamingos

Wir finden einen kleinen Campingplatz auf einem Bauernhof in Frejus (ist aber auch eher nur für eine Nacht gut) und kaufen vor der Rückfahrt noch einmal einige Spezialitäten ein. Die vernichten wir dann grösstenteils bereits beim Warten auf die Abfahrt am Bahnhof in der Sonne....

 

Hier gehts zu unserer Schweden-Tour 2007